Goslar
Verlobung und Heirat
Sie trifft Herbert Wille wieder
Herbert zufällig auf Nonnenbergweg (wieder)getroffen, August 1951; Mutti: "Du glaubst es ja nicht, Annemie, wer uns hier entgegen kommt – der Herbert Wille"; er spaziert mit Erika Hildemann [siehe Seite 43]; will gleich einen Kaffeetermin mit Annemarie ausmachen
Herbert
Wille (Photo von 1954 mit Rolf-Peter)
Sie will nach Amerika gehen
Plan, in Amerika zu studieren; Onkel Männe bereits gebürgt für Visum, schon in Juilliard angemeldet [?]
Immigration Visa: September 21 1951, American Consulate General Bremen
Amerikanisches Visum “Annemarie Scholz” vom 21. September 1951
Einschub: Hat der Sohn später ihren Traum erfüllt?
“Die Musik kam zu mir [Rolf-Peter] in der Form meiner Mutter [Annemarie]. Sie studierte bereits Klavier in Detmold und wollte eigentlich an der Juilliard School in New York weiterstudieren. Dann lernte sie meinen Vater kennen, blieb in Deutschland, und 'transplantierte' ihre Ambitionen auf meinen Bruder [Hans-Christian] und mich. Ich floh in die weite Welt, um diesen Kreislauf zu durchbrechen. Von Taiwan ging ich noch nach Amerika, wo ich an der Manhattan School in New York studierte. Da stellte ich dann eines Tages fest, dass das Manhattan School Gebäude eigentlich das alte Juilliard Gebäude ist. Somit habe ich den Traum meiner Mutter also erfüllt.” [RPW 1997]
Sie besucht Herbert in Hildesheim
mit Erika [Hildemann] nach Hildesheim gefahren, um Herbert und Freund zu besuchen; Herbert frag sie: "Willst du mich heiraten?"
Verlobung
mit Herbert verlobt (8. Dezember 1951), [ihre alte Klavierlehrerin] Fräulein Jung will Gute Reise wünschen vor Amerika Fahrt, sie ist entsetzt über die Absage der Reise und über die Verlobung
Herbert oft in Goslar zu Besuch; Silvester mit Herbert in Goslar und Hahnenklee; in Pixhaier Mühle bei Clausthal gewohnt; im Bonbon Apparat Ringe gekauft (um unverheiratet in einem Zimmer wohnen zu können); Lederkoffer getragen, den Gast vom Bayrischen Hof statt zu bezahlen gegeben
Herbert von Hildesheim nach Goslar zu Besuch; Wanderungen Innerste, Kästeklippen im Okertal
Hochzeit
geheiratet (31. Mai 1952 in Goslar), Vati ins Standesamt gestolpert, gleich unaufgefordert alle Angaben über Person gemacht, der Standesbeamte [heißt] von der Ehe und verspricht sich: "Sind Sie gewillt, die Wille einzugehen?" [statt “gewillt, die Ehe einzugehen”]
Altes Standesamt in Goslar (früher Kloster Neuwerk)
Heiratsurkunde vom 31. Mai 1952
Hildesheim
Sie wohnt bei ihren Schwiegereltern
Wohnung im Haus von Mutter und Vater (Herberts Eltern), Triftäckerstraße 7
lange im Bett gelesen, Mutter "droht" mit Rute durch Tür (nach Hochzeitsnacht?)
Herbert geht nach Braunschweig
Herbert wird versetzt nach Braunschweig, unterrichtet in Aufbauschule Franzsches Feld (durch Riethus Vermittlung)
Annemarie wohnt ein halbes Jahr allein in Hildesheim bei Schwiegereltern
Hochzeitsreise
Hochzeitsreise im Juli 1952; mit Fahrrad zu den früheren Studienplätzen in Detmold und Ratzeburg; auch Cuxhaven, Husum, Sylt, Kiel, Pelzerhaken; Ehepaar Kolb (Manager bei Grotrian, Zimmerstraße, und Eltern von Reinhard Kolb, später Freund vom Sohn Rolf-Peter an der Bültenweg-Schule) getroffen, die ebenfalls mit Rädern auf Hochzeitsreise
Braunschweig
Beginn des neuen Familienlebes
Sie mieten eine Wohnung in der Lortzingstraße
Lortzingstraße 8, durch Vermittlung von Schüler (Franzsches Feld); erfolgreich, da Herbert Beamter
Möbel von Goslar (die nach der Pleite im Bayrischen Hof gespeichert waren); Radioapparat
Ofen raucht; Wirtstochter Juttchen kocht Strümpfe auf gleicher Etage aus
Sie kaufen ein Klavier
Dachkammer; Schimmel Klavier gekauft (von Herrn Behringer); Wirt hat Angst um Treppe bei Transport; Annemarie zu Mutti: "Wir haben eine Überraschung!" Mutti: "Kinderwagen?!" "Nein! Klavier!" – Mutti ist enttäuscht
Briketts mit Mehl
ihr Wirt ist ein Geizhals; im Keller beschüttet er seine Briketts mit Mehl, um zu sehen, ob nicht welche geklaut sind; er schaut sich vom Dach aus [“umsonst”] Fußballspiele auf dem TU Platz an; seine Frau tritt ihn unterm Tisch an, wenn's was Geheimes gibt, aber er blamiert sie und sagt laut: "Was trittste mich denn immer?"
Sie gibt Privatunterricht
privat unterrichten gegangen (Klavier und Englisch); bei Tanzstunde Klavier gespielt
Silvester 1952 bei Riethus
in der Kollwitzstraße 6
Sie erhalten eine Wohnung am Bültenweg
Bültenweg 33; Genossenschaft (?), durch Vermittlung von Riethus
Herbert und Annemarie (Herbst 1953)
Geburt ihres ersten Sohnes
Rolf-Peter, 8. September 1954 im Marienstift
kurz nach der Geburt von Rolf-Peter im Marienstift (Braunschweig)
Anmerkung von RPW
Hier endet meine Anekdotensammlung. Es beginnt nun das “bürgerliche” Leben meiner Mutter. Mein Bruder, Hans-Christian, kommt 1958 zur Welt. Weiteres aus Annemaries Leben kann man jedoch in folgendem Gedicht lesen:
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